Ein Auszug des von der FCI (Federation Cynologique Internationale) herausgegebenen Standards des Shikokus besagt folgendes:
Die FCI übernimmt die im Ursprungsland Japan von NIPPO festgelegten Standards. Diese Standards leitete NIPPO von der Jagdleistung des Shikoku ab. Dies erklärt auch warum im Standard bspw. der Shikoku als "ebenmäßig proportionierter Hund mit gut entwickelter, sauber gezeichneter Muskulatur" bezeichnet wird. Durch seine Geschichte und die damit verbundene Herkunft aus steilen Gebirgen benötigte der Shikoku eine gute Muskulatur und stabilen Knochenbau. Ein gut proportionierter Körperbau ließ ihn dennoch wendig sein. Sein Erscheinungsbild ist majestätisch und wachsam.
Die meisten Shikokus sind sesam oder schwarz-sesam. Besonders das schwarz-sesam gefällt vielen Europäern gut, da es optisch dem Wolfsfarbton ähnelt. Weniger häufig sind rote Shikokus anzutreffen und die Farbe black and tan ist ganz selten. Was außerhalb Japans oft gemacht wird, hingegen von japanischen Züchtern eher um Blutlinien aufrechtzuerhalten oder aufzufrischen, ist das Verpaaren von schwarz-sesam Hunden. Ein japanischer Züchter erzählte mir, das es bekannt ist, dass die Verpaarung von schwarz-sesam Hunden keine sehr guten Auswirkungen auf das Aussehen des Hundes hat. Das muss natürlich nicht immer der Fall sein, aber seitdem ich das weiß, achte ich bei solchen Verpaarungen vermehrt darauf und kann tatsächlich oftmals ein viel zu dunkles schwarz-sesam feststellen. Bspw. ist Casper auch so ein Kandidat, der zu dunkel ist. In seinen Ahnen wurden oft schwarz-sesam Hunde miteinander verpaart.
Wenn man sich mit japanischen Rassen beschäftigt, begegnet einem oft das Wort Urajiro. Es bedeutet so viel wie "weiß auf der Unterseite" und ist naturgemäß sehr praktisch, da es den Shikoku vor UV-Strahlen schützt. Wenn die Sonne von oben auf einen Hund scheint, ist der Bereich, der zum Schatten wird, weiß.
Die weißen Abzeichen, die nur beim Shikoku vorkommen, nennt man offiziell Roppaku Nihoshi und Urajiro ist hierin enthalten. Roppaku heißt übersetzt "sechs Weiße" und Nihoshi bedeutet "zwei Sterne". Nihoshi ist aber kein sehr beliebtes Wort, daher nennen es die Japaner normalerweise "Yotsume".
Roppaku setzt sich zusammen aus:
Nihoshi bzw. Yotsume:
7. weiße Augenbrauen bzw. rote oder weiße Augenbrauen bei black and tan
Unter dieser Zusammensetzung besteht Urajiro aus dem weiß von der Wange bis zum Kinn, der weißen Brust, dem Weiß vom Bauch bis zur Innenseite der Oberschenkel und dem weiß an der Schwanzunterseite (1, 2, 3, 5). Weiße Pfotenspitze, Schwanzspitze und Augenbrauen (4, 6, 7) sind bei japanischen Rassen, außer beim Shikoku, selten und werden daher nicht als so wichtig angesehen wie das Urajiro.
Vorzugsweise sollte das Weiß an der Brust nicht zu breit und klar getrennt von dem Weiß der Wangen und des Kinns sein. Allerdings gibt es heutzutage mehr Shikokus, bei denen es nicht klar abgegrenzt und somit auch in Ordnung ist.
Ich hatte irgendwann mal gelesen, dass die Schwanzspitze des Shikokus immer schwarz sein sollte. Dies ist nach obigen Roppaku allerdings eine Fehlinformation. Tatsächlich hatten früher viele Shikokus ein wenig weiß in der Schwanzspitze und fast alle Yotsume und weiße Pfotenspitzen. In der heutigen Zeit sticht ein Shikoku mit weißer Schwanzspitze förmlich aus der Masse und man könnte meinen es handle sich um einen Fehler. Aber tatsächlich könnte man eher sagen, das eine schwarze Schwanzspitze beim Shikoku heutzutage auch okay ist (drastischer ausgedrückt, geduldet wird).
Die weißen Pfotenspitzen werden Shirotabi (weiße Socken) genannt und müssen unterhalb des Ellbogengelenks liegen. Die auf japanischen Ausstellungen beliebten Hunde tragen in der Regel das Shirotabe sogar unterhalb des Fußwurzelgelenks und noch besser wäre es, wenn die Protenspitzen nach und nach blasser bis weiß werden. Die nennt man Boke und wird auf Ausstellungen dem Shirotabi vorgezogen.
Bei den japanischen Rassen gibt es zwei verschiedene Rutentypen - die aufgerollte Rute, genannt maki-o und die sichelförmige Rute, genannt sashi-o. Eine aufgerollte Rute sollte, wie es der Name bereits sagt, gut aufgerollt sein sodass die Rutenspitze unterhalb der Rückenlinie den Körper berührt. Eine Sichelrute hingegen berührt die Rückenlinie kaum bzw. überhaupt nicht und wird sichelförmig gehalten (siehe Kai Ken). Auch hier gabe es früher wesentlich mehr Shikoku, die eine Sichelrute getragen haben. Heutzutage sieht man das nur noch sehr selten. Fast alle Shikokus tragen ihre Ruten aufgerollt und ein perfekter maki-o bildet einen Kreis durch den genau eine Faust passt.