Gesundheit des Shikokus

 

An sich ist der Shikoku eine "robuste" Rasse. Aber wie auch bei vielen anderen Rassen gibt es typische Gesundheitsprobleme, die hin und wieder auftreten können und daher erwähnt werden sollten. Da diese Rasse noch recht selten in Deutschland bzw. Europa ist, wird man über deren Gesundheit noch mehr lernen.


Folgende gesundheitlichen Probleme konnten beim Shikoku bisher beobachtet werden:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
    HD ist relativ weit verbreitet beim Shikoku, in mehr oder weniger starker Ausprägung. Im  Ursprungsland Japan fehlen häufig Gesundheitsuntersuchungen wie Hüftröntgen bzw. sind keine Voraussetzung zur Zucht. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei HD um eine polygene und multifaktorielle Erkrankung. D.h. sowohl die Erbanlagen als auch äußere Einflüsse können zur Entwicklung bzw. Ausprägung einer HD beitragen. Per se kann man nicht davon ausgehen, das ein Welpe aus HD A - Elterntieren automatisch eine HD-freie Hüfte bekommt. Wie bereits erwähnt spielen Umweltfaktoren im Welpen-/Junghundealter eine mit tragende Rolle. So sollten Spaziergänge dem Alter entsprechend angepasst werden, um eine intensive Belastung zu vermeiden. Häufiges Treppen steigen und an der Leine Fahrrad fahren sollten bestenfalls erst im Erwachsenenalter gemacht werden. Ich möchte niemanden Angst machen, sondern für das Thema sensibilisieren. In den meisten Fällen wird eine leichte HD im Rahmen der Zuchttauglichkeitsuntersuchung und damit geforderten Hüftröntgen festgestellt. Die Hunde zeigen aber keine klinische Anzeichen. Bisher kenne ich nur zwei Shikoku mit schwerer HD.

  • Reisekrankheit
    Bis auf Casper sind alle meine Shikoku reisekrank, d.h. zu Beginn der Fahrt erbrechen sie. Während der Fahrt legt sich das wieder. Ich kenne viele Shikoku, denen es ebenfalls so geht. Ich habe festgestellt, das oft erbrochen wird, wenn der Hund in einer Transportbox im Kofferraum transportiert wird. Ob dabei die fehlende Sicht nach außen eine Rolle spielt, ist fraglich. Sicherlich spielt auch der Fahrstil mit rein ;-)
Hüfte HD-frei


  • Panostitis
    Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der Knochen in Vorder- und Hinterbeinen, die mit Lahmheit und Schmerzen einhergeht und oft im Wachstumsalter bei größeren Rassen auftritt. Der Verlauf ist mit Medikamentengabe gewöhnlich günstig und die Prognose ist recht gut.

  • Allergien
    Eine Überreaktion des Immunsystems auf sonst harmlose Substanzen (Futterbestandteile, Hausstaub, Pollen oder Medikamente) kann zu Krankheitserscheinung wie Rötungen der Haut und Kratzen/Belecken von Haut oder Körperbereichen (oft Gesicht und Pfoten) etc. führen. Allergien sind selten beim Shikoku, konnten aber hin und wieder beobachtet werden.

  • Epilepsie
    Die Anlage (Disposition) zur Epilepsie ist vererbbar. Es wird angenommen, das es sich um einen polygenen und multifaktoriellen Erbgang handelt. Bisher sind einige Fälle von Epilepsie beim Shikoku aufgetreten. Die meisten davon können auf eine bestimmte Linie bzw. Vorfahr zurückgeführt werden.

  • Cystinurie Typ III
    Eine vererbbare Krankheit, die die Nierenfunktion beeinträchtigt. Hunde mit Cystinurie haben einen Mangel an einem bestimmten Protein, das für den Transport von Cystin und anderen Aminosäuren aus dem Urin notwendig ist. Überschüssiges Cystin kann Kristalle/ Steine in den Harnwegen bilden, die die Harnleiter oder die Harnröhre blockieren und den normalen Urinfluss stoppen können.

  • Lysosomale Speicherkrankheit
    Es gibt verschiedene Formen der lysosomalen Speicherkrankheiten - bspw. die Gangliosidose Typ 1 beim Shiba, von der der ein odere andere bereits gehört hat. Beim Shikoku traten bisher einige Fälle der Caninen bzw. Neuronalen Ceroid-Lipofuszinose (CCL/NCL) auf. Diese Erkrankung führt zur kontinuierlichen Einlagerung von Ceroid und Lipofuszin in die Nervenzellen. Dadurch wird die Funktion der Nervenzellen beeinträchtigt und es kommt zu einer Degeneration des Nervensystems, welches mit entsprechenden neurologischen Symptomen einhergeht. Diese Erkrankung ist leider nicht heilbar und derzeit ist für den Shikoku kein geeigneter Gentest verfügbar.

 

Ich möchte anmerken, das (Erb-)krankheiten eine grundsätzliche Begleiterscheinung von Zucht ist und keine Population frei davon ist. Ich, als gewissenhafter Züchter gebe mir natürlich größtmögliche Mühe nur mit gesunden Tieren zu züchten um gesunde Welpen zu erhalten, aber eine 100%ige Garantie kann ich nie geben und werden auch andere Züchter nicht geben können. Über die vom Zuchtverband vorgeschriebenen Untersuchungen hinaus, mache ich mit meinen Hunden auch die derzeit am Markt verfügbaren Gentests. Solltest du Fragen bezüglich der Gesundheit haben, kannst du mich selbstverständlich ansprechen. Gern auch in einem persönlichen Gespräch, denn hier können wir dieses komplexe Thema ausführlicher besprechen.


Noch ein kurzes Wort zur Pflege: Die Pflege des Fells ist an sich recht anspruchslos. Regelmäßiges Kämmen, Krallen schneiden und Zahnpflege gehören dazu, nehmen aber nicht übermäßig viel Zeit in Anspruch. Ca. zweimal im Jahr haart der Shikoku allerdings extrem und verliert dabei die Unterwolle.